21.09.2023
Mit einem eigenen VPN-Server sichern Sie Ihren Datenverkehr ab. So schützen Sie z. B. sensible Daten und ermöglichen den sicheren Fernzugriff Ihrer Angestellten. Erfahren Sie jetzt, wie Sie den Server für das firmeneigene Virtual Private Network mit wenigen Schritten und in verschiedenen Betriebssystem-Umgebungen (auch Raspberry Pi) aufsetzen können.
Microsoft bietet ab Windows 10 ein integriertes VPN-Tool. Mit diesem können Sie sich allerdings nur mit einem bereits bestehenden (und somit fertig eingerichteten) VPN-Server verbinden. Wenn Sie einen eigenen VPN-Server aufsetzen möchten, lässt sich das u. a. mit dem Betriebssystem Microsoft Windows Server realisieren. Dieses steht aktuell (Stand: August 2023) als Windows Server 2022 bereit. So erstellen Sie damit ein VPN-Netzwerk:
Der Server ist nun grundsätzlich eingerichtet. Damit Ihre Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen aus der Ferne darauf zugreifen können, müssen Sie weitere Einstellungen vornehmen:
Anschließend steht der Server für Verbindungen bereit. Die Herangehensweise beim Verbinden mit dem VPN richtet sich nach der genutzten Version des Betriebssystems auf dem Gerät, das verbunden werden soll.
Tipp: Stellen Sie sicher, dass die zugreifenden Systeme noch regelmäßige Updates erhalten, die Sicherheitslücken schließen. So sind Sie besser gegen Cyberangriffe geschützt.
Viele kleinere Unternehmen setzen eine FRITZ!Box ein. Praktischerweise bieten aktuelle Modelle die Möglichkeit, einen VPN-Server aufzusetzen. Dazu braucht es nur ein paar einfacher Schritte. FRITZ!Boxen sind bekannt für ihre einfache Bedienung. Auf diese Weise ersparen Sie es sich, einen externen VPN-Service einzusetzen.
Starten Sie mit dem Aufruf der Benutzeroberfläche, indem Sie „fritz.box“ in einem Internetbrowser Ihrer Wahl eingeben und bestätigen. Tipp: Über einen Klick auf „Assistenten | Update (bzw. Firmware aktualisieren)“ sollten Sie zuvor die aktuelle Software auf Ihre FRITZ!Box aufspielen.
Nur Fernzugriff auf Ihre FRITZ!Box und Ihr Netzwerk
Netzwerke zweier FRITZ!Boxen miteinander verbinden
Ein VPN-Server auf dem Mini-Rechner Raspberry Pi ist für Ihr Unternehmen eine kostengünstige und vor allem platz- und energiesparende Lösung. Damit lässt sich, gerade in Kombination mit einer Anbindung via Mobilfunk, schnell und einfach eine einfache Standortvernetzung auch unter schwierigen Umgebungsbedingungen und sogar mobil verwirklichen. Wir beschreiben die Lösung mit der VPN-Lösung PiVPN, da sie besonders einfach durchzuführen ist.
Stellen Sie sicher, dass Ihnen folgende Elemente zur Verfügung stehen:
An Ihren Raspberry Pi lassen sich ein Monitor, eine Maus und eine Tastatur direkt anschließen. Alternativ greifen Sie per SSH darauf zu. SSH ist ein Netzwerkprotokoll, das sicheren Fernzugriff auf andere Computer oder Server bietet. Um damit auf Ihren Raspberry Pi zuzugreifen, benötigen Sie die IPv4-Adresse des Geräts. Diese finden Sie über Ihren Router heraus, wenn der Raspberry Pi mit dem Netzwerk verbunden ist.
Es empfiehlt sich, im stationären Bereich für den VPN-Server eine feste IP-Adresse zu definieren, da sonst eine dynamische Anmeldung bei Internet-Namensservern über einen Drittanbieter notwendig wird:
Führen Sie über die Befehlszeilenschnittstelle (auch Terminal oder Shell genannt) die folgenden Befehle aus, um die verfügbaren Updates für das Betriebssystem zu installieren:
sudo apt-get update
sudo apt-get upgrade
Ändern Sie das Standardpasswort und den Benutzernamen über das Terminal Ihres Raspberry Pi (standardmäßig „pi“ und „raspberry“) mit dem folgenden Befehl:
sudo raspi-config
PiVPN, das auf OpenVPN basiert, bietet eine einfache Möglichkeit, einen VPN-Server einzurichten. Folgen Sie diesen Schritten, um es zu installieren und zu konfigurieren:
curl -L https://install.pivpn.io | bash
pivpn add
Nachdem Sie Benutzernamen und Passwort eingegeben haben, wird die Konfigurationsdatei in „[Client].ovpn“ umbenannt und im Ordner „~/ovpns“ gespeichert. Diese Datei lässt sich auf jedem OpenVPN-Client nutzen, da sie alle notwendigen Informationen enthält.
Um einen Benutzer zu entfernen, verwenden Sie den Befehl:
pivpn revoke
Es erscheint eine Liste der aktiven Benutzer. Geben Sie den zu löschenden Namen ein, um ihn aus dem System zu entfernen.
Linux ist ein Open-Source-Betriebssystem – somit brauchen Sie für die Nutzung keine Lizenzkosten zu kalkulieren. Die Einrichtung setzt allerdings tiefgreifendere IT-Kenntnisse als die bisher vorgestellten Methoden voraus. Darüber hinaus gibt es etliche Linux-Distributionen auf dem Markt: Die genauen Bezeichnungen und Schritte können dementsprechend im Einzelfall variieren.
Am Beispiel von OpenVPN zeigen wir, wie Sie in Ihrem Unternehmen mit wenigen Schritten einen VPN-Server auf Linux-Basis installieren und einrichten. Dazu benötigen Sie einen Server, auf dem eine Linux-Distribution installiert ist. In diesem Beispiel gehen wir von der Linux-Distribution Ubuntu und der VPN-Software OpenVPN aus.
Stellen Sie sicher, dass das Linux-System auf dem aktuellen Stand ist und über Root- oder sudo-Berechtigungen verfügt:
Nutzen Sie für die nachfolgenden Schritte idealerweise einen Benutzerzugang, der mit Root-Rechten ausgestattet ist. Alternativ stellen Sie den Befehlen „sudo“ voran. Damit erhalten Sie temporär erhöhte Berechtigungen.
Alternativ können Sie OpenVPN mit dem Paketmanager der installierten Linux-Distribution installieren.
Ist die Installation von OpenVPN korrekt gelaufen, sollte im Benutzerordner unter „share | doc | openvpn | examples | sample-config-files“ eine Beispielkonfigurationsdatei zu finden sein. Diese wird nun für die Konfiguration Ihres VPN-Servers genutzt.
Dieser Schritt befasst sich mit der Erstellung von kryptografischen Zertifikaten und Schlüsseln, die für die Authentifizierung und im VPN-Netzwerk verwendet werden. Damit können sich der VPN-Server und die Nutzer gegenseitig verifizieren. Dieser Schritt ist also essenziell für die Sicherheit Ihres Linux-VPN-Servers.
Um sicherzustellen, dass der VPN-Verkehr ordnungsgemäß und sicherheitsgerecht fließen kann, sollten Sie die Firewall konfigurieren. In der Regel werden in diesem Zusammenhang mit Linux entweder „iptables“ oder „UFW“ (als Verwaltung von „iptables“) genutzt.
Datenschutz: VPN-Server ermöglichen die Verschlüsselung des Datenverkehrs in Ihrem Unternehmen. Das schützt sensible Daten und vermeidet Datenlecks.
Homeoffice: Das VPN ermöglicht es Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern, vom Homeoffice aus auf das IT-Netzwerk in Ihrem Unternehmen zuzugreifen.
Netzwerkkontrolle: Indem Sie Ihren eigenen VPN-Server betreiben, behalten Sie die volle Kontrolle über die Netzwerksicherheit und können den Server entsprechend Ihrer Anforderungen konfigurieren.
Kosteneinsparungen: Mit einem VPN-Server reduzieren Sie die Abhängigkeit von kostenpflichtigen Drittanbietern und können langfristig Kosten einsparen.
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Ein eigener VPN-Server bietet Unternehmen viele Vorteile, die Sicherheit, Effizienz und Flexibilität der geschäftlichen Prozesse verbessern:
Datensicherheit: Ein eigener VPN-Server verschlüsselt alle Daten, die über das Netzwerk übertragen werden. Das beugt Datenlecks und Cyber-Attacken vor.
Fernzugriff: Mit einem VPN-Server greifen Mitarbeiter sicher auf das firmeninterne Netzwerk zu, egal wo sie sich befinden. Dies ermöglicht mobiles Arbeiten aus dem Homeoffice oder von unterwegs.
Kostenersparnis: Im Vergleich zur Nutzung von kommerziellen VPN-Diensten können Unternehmen durch den Betrieb eines eigenen VPN-Servers langfristig Kosten sparen.
Kontrolle: Durch die Verwaltung eines eigenen VPN-Servers behalten Unternehmen die vollständige Kontrolle über Sicherheitsprotokolle und -einstellungen.
Ja, Sie können einen VPN-Server selbst einrichten. Die technischen Anforderungen variieren. Es ist jedoch hilfreich, wenn Sie über ein Grundverständnis von Netzwerken und Sicherheit verfügen. Ein eigener Server erfordert kontinuierliche Wartung und Überwachung. Nur so lässt sich sicherstellen, dass der VPN-Server ordnungsgemäß funktioniert und vor möglichen Sicherheitsverletzungen geschützt ist.
Falls im Unternehmen nicht das erforderliche Fachwissen oder die nötigen Ressourcen vorliegen, haben Sie die Möglichkeit, einen professionellen Dienstleister für die Einrichtung und Wartung des VPN-Servers zu beauftragen oder einen kommerziellen VPN-Dienst zu nutzen.
Die Kosten für Einrichtung und Betrieb variieren stark und hängen von unterschiedlichen Faktoren ab:
Hardware oder Cloud-Services: Käufe von physischen Servern kosten je nach Leistung und Speicher einige hundert bis mehrere tausend Euro. Auch die Kosten für virtuelle Server (VPS) unterscheiden sich je nach Service-Provider und gewähltem Bereitstellungsmodell.
VPN-Software: Es gibt Open-Source- und klassische Lizenzlösungen. Für kommerzielle Lösungen fallen in der Regel monatliche oder jährliche Lizenzgebühren an, die nach Funktionsumfang und Nutzerzahl variieren.
Unternehmenseigener VPN-Server: Neben den üblichen Lizenzgebühren fallen zusätzlich Kosten für Wartung und Support an.
VPN-Server auf Raspberry Pi: Die Kosten für Raspberry Pi-Board, SD-Karte und Netzteil sind gering. Für VPN-Server stehen kostenlose Open-Source-Lösungen zur Verfügung. Auch das Betriebssystem ist kostenlos.
Weitere Kosten: Je nach gewählter Lösung entstehen noch Kosten für Internetverbindung und Stromkosten.
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