04.06.2024
Das Internet der Dinge und entsprechende IoT-Geräte bieten Unternehmen enormes Potenzial im Wettbewerb. Gleichzeitig stellen sie aber auch ein Sicherheitsrisiko dar, wenn die Infrastruktur nicht ausreichend abgesichert ist. Hier erfahren Sie, wie Sie der IoT-Security in Ihrem Unternehmen Priorität einräumen.
Mit der Sicherheit im Internet der Dinge sollten Sie sich als Unternehmerin oder Unternehmer dringend auseinandersetzen. Da über das Internet of Things (IoT) vernetzte Geräte in Ihr Firmennetzwerk integriert werden, stellt jedes einzelne ein potenzielles Einfallstor für Cyberkriminelle dar. Und weil jede IoT-Infrastruktur Schwachstellen aufweist, ist es ratsam, diese zu kennen und abzusichern.
Das Ziel der IoT-Sicherheit ist es, internetfähige Geräte, die Daten, die sie übertragen, und die Netzwerke selbst gegen Bedrohungen abzusichern. Eine ausgereifte IoT-Security ist folglich maßgeblich für die erfolgreiche Implementierung von IoT-Lösungen in Unternehmen.
In unserer heutigen vernetzten Geschäftswelt hat die Cybersecurity und damit auch die IoT-Sicherheit eines Unternehmens große Auswirkungen auf die jeweilige Firma selbst, sowie auf die Partner und Kunden. Schließlich kann ein Angriff auf Ihre IoT-Infrastruktur nicht nur zur Kompromittierung sensibler Daten und finanzieller Mittel führen, sondern auch zu einem irreparablen Vertrauensverlust bei Ihren Stakeholdern.
Einige der wichtigsten Schwachstellen, die durch IoT-Security geschlossen werden können, stellen wir Ihnen nachfolgend vor.
Mangelnde physische Sicherheit: IoT-Geräte sollten physisch gesichert sein, etwa durch Zugangskontrollen. Sind sie frei oder zu leicht zugänglich, ist es einfacher, sie zu manipulieren.
Keine aktuelle IoT-Software: Finden keine regelmäßigen Softwareupdates statt, haben es Angreifer leichter, Ihre IoT-Security auszuhebeln. Um Sicherheitsrisiken zu minimieren, sollten Sie auf regelmäßige Aktualisierungen der Firmware und Betriebssysteme (auch seitens der Hersteller) achten.
Unzureichendes Monitoring: Häufig werden IoT-Geräte im Geschäftsalltag eingesetzt, aber nicht überwacht. Das kann Einfallstore für Cyberattacken auf Ihre IoT-Infrastruktur öffnen.
Keine Netzwerksegmentierung: Statt das Netzwerk in Segmente aufzuteilen, verbinden viele Unternehmen ihre IoT-Geräte mit dem Hauptnetzwerk. Dadurch wächst die Angriffsfläche für Cyberkriminelle.
Schwache oder fehlende Authentifizierung: Sind IoT-Komponenten mit einer schwachen oder im schlimmsten Fall keiner Authentifizierung versehen, erleichtert dies Unbefugten den Zugriff, die dies für Cyberattacken ausnutzen können.
Fehlende Verschlüsselung: Die Datenübertragung vieler IoT-Geräte ist gar nicht oder nur unzureichend durch Verschlüsselung geschützt, wodurch Angreifer Daten stehlen oder manipulieren können.
Wenn Sie ein kontinuierlich hohes Sicherheitslevel in Ihrer IoT-Landschaft gewährleisten, können Sie die genannten Schwachstellen identifizieren und geeignete Maßnahmen ergreifen, um die Datensicherheit Ihres Unternehmens zu erhöhen. Welche Maßnahmen Sie dafür ergreifen können, erfahren Sie im Abschnitt Best Practices für IoT-Sicherheit.
In den vergangenen Jahren haben Angriffe über das Internet der Dinge deutlich zugenommen. Sie sind zu einer kritischen Bedrohung für die Sicherheit von IoT-Geräten und -Netzwerken in Deutschlands Unternehmen geworden. Deshalb ist es ratsam, die wichtigsten Attacken zu kennen, um geeignete Maßnahmen zur Vorbeugung und Abwehr zu ergreifen.
Als IoT-Malware werden verschiedenen Formen von Schadsoftware bezeichnet, die unterschiedliche Ziele verfolgen. Häufig kommt eine Schadsoftware zum Einsatz, um Daten zu stehlen oder als Teil eines Botnets Unternehmensnetzwerke anzugreifen.
Um festzustellen, ob Ihre Netzwerkkomponenten mit Malware infiziert worden sind, sollten Sie folgende Anzeichen im Auge behalten:
Ihre IoT-Geräte arbeiten langsamer als üblich und stürzen häufig ab. Ein möglicher Grund: Die Malware beeinträchtigt die Leistung, da die Schadsoftware Ressourcen und Bandbreite für ihre eigenen Prozesse nutzt.
Ihre IoT-Geräte verhalten sich ungewöhnlich. Etwa indem sie in unregelmäßigen Abständen Datenübertragungen durchführen, die Sie nicht genehmigt haben.
Der Netzwerkverkehr in Ihrer IoT-Umgebung steigt plötzlich ungewöhnlich an, Verbindungen sind instabil oder langsam. Eine mögliche Ursache: Die Malware sendet Daten an externe Server oder ist Teil einer DDoS-Attacke.
Auch neue Software oder Apps, die Sie nicht installiert haben, können plötzlich auf Ihren vernetzten Geräten auftauchen. Damit sollen diese gezielt gestört werden, um zu verhindern, dass Sie sie nutzen können.
Beispiele für solche Malware sind z. B. Schadsoftware zur Rekrutierung eines Botnets oder IoT-Ransomware.
IoT-Botnets sind Netzwerke aus manipulierten IoT-Komponenten, die von Angreifern für sogenannte DDoS-Angriffe (Distributed Denial-of-Service) genutzt werden. Ziel einer solchen Cyberattacke ist es, Webseiten, Server oder Netzwerke durch eine enorme Zahl von Zugriffen lahmzulegen, um beispielsweise Daten aus der betroffenen IT-Infrastruktur zu stehlen.
Dafür kapern Cyberkriminelle eine große Zahl vernetzter Geräte mittels Schadsoftware – Ihre IoT-Netzwerkkomponenten werden also für einen Angriff auf andere Firmen missbraucht. Bekannte Beispiele sind etwa das Mirai-Botnet und IoT_reaper / IoTroop.
Einfallstor für Malware-Infektionen zum Aufbau von Botnets sind meist Sicherheitslücken bei IoT-Geräten. Dazu zählen mangelhafte Standardeinstellungen, unregelmäßige Sicherheitsupdates sowie offene Netzwerke. Diese Schlupflöcher nutzen Angreifer, um auf eine IT-Infrastruktur zuzugreifen, Schadsoftware einzuschleusen und so ein Bot-Netzwerk aufzubauen.
Das Positive: Die Vorbeugung von IoT-Botnets ist kein Hexenwerk, sondern basiert auf gesundem Menschenverstand und bewährten Methoden zur Abwehr von Sabotage. Dazu zählen u. a. eine starke Passwortpolitik sowie gängige Intrusion-Detection- und Prevention-Systeme.
Bei Ransomware handelt es sich um Schadsoftware, die entwickelt wurde, um die Kontrolle über vernetzte Geräte zu übernehmen und diese zu sperren bzw. Daten zu verschlüsseln. Das Ziel solcher Sabotageaktionen ist oft, von den Betroffenen Lösegeld zu erpressen. Erst bei entsprechender Zahlung wird der Zugriff auf die Ausstattung und Dateien wieder ermöglicht. Ungenügend abgesicherte Geräte können Angreifern als Einfallstor ins Unternehmensnetzwerk dienen, in dem sich die Erpressungssoftware anschließend ausbreitet.
Neben den oben genannten, können folgende Anzeichen darauf hindeuten, dass Ihr Netzwerk mit Ransomware infiziert ist:
Wenn Sie eine Datei öffnen wollen, erhalten Sie eine Fehlermeldung, dass sie beschädigt oder nicht lesbar ist. Dies kann ein Indiz dafür sein, dass die Datei bereits mit Ransomware verschlüsselt worden ist.
Ransomware ändert häufig die Dateierweiterung von Dateien, die sie verschlüsselt hat. Eine Datei, die ursprünglich „Dokument.docx“ hieß, könnte z. B. plötzlich „Dokument.docx.IoR“ heißen.
IoT-DNS-Poisoning ist eine Attacke auf IoT-Geräte, bei dem Hacker DNS-Server (Domain Name System Server) manipulieren. Die Server stellen dann falsche bzw. schädliche IP-Adressen bereit, die von den Kriminellen kontrolliert werden. Das Ziel solcher Sabotageaktionen besteht zumeist darin, den Datenverkehr umzuleiten und darin enthaltene Informationen zu stehlen.
Anzeichen dafür, dass Ihr IoT-Netzwerk von DNS-Poisoning betroffen ist, können sein:
Ihr Browser leitet Sie auf unerwartete oder unbekannte Websites um.
Ihre DNS-Auflösung ist unregelmäßig und fehlerhaft. Das heißt, Ihr Zugriff auf bestimmte Websites oder Netzwerkdienste ist blockiert.
Die Anzahl der DNS-Anfragen an Ihren Server steigt plötzlich an. Dabei versenden infizierte IoT-Geräte innerhalb Ihres Netzwerks ungewöhnlich viele DNS-Anfragen, um darin schädliche Aktivitäten auszuführen.
In Ihrem Netzwerk tauchen unbekannte Komponenten auf.
Eines dürfte an dieser Stelle bereits klar geworden sein: Sicherheit ist ein Schlüsselfaktor für das Internet der Dinge. Grundsätzlich ist eine Kombination aus verschiedenen Maßnahmen der beste Schutz für Ihr IoT-Ökosystem:
Starke Passwörter verwenden: Nutzen Sie eine starke und kluge Passwortstrategie. Dazu gehören u. a. eine ausreichende Komplexität und die regelmäßige Aktualisierung der Passwörter.
Firmware aktuell halten: Installieren Sie regelmäßig Sicherheitsupdates der Hersteller und halten Sie Ihre Firmware auf dem neuesten Stand.
Netzwerk segmentieren: Untergliedern Sie Ihr Netzwerk in verschiedene Segmente und schaffen Sie so die Basis für eine sichere Konnektivität in Ihrem Unternehmen.
Zugriff beschränken: Schränken Sie den Zugriff auf das Netzwerk und seine Komponenten auf autorisierte Nutzergruppen ein. Das Prinzip dahinter heißt IoT-Zero-Trust bzw. Zero-Trust-IoT und sorgt dafür, dass Benutzer und Benutzerinnen nur Zugriff auf die Ressourcen haben, die sie für ihre Rolle bzw. Aufgabe benötigen.
Datenverkehr überwachen: Verwenden Sie Intrusion-Detection- und Prevention-Systeme, um den Datenverkehr Ihres Netzwerks aktiv zu überwachen.
Bewusstsein schärfen: Sensibilisieren Sie Ihre Belegschaft für den verantwortungsvollen Umgang mit IoT-Geräten. Wenn Ihre Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter ein fundiertes Verständnis für die Risiken von Cyberattacken haben, können Sie mehr Sicherheit für Ihr IoT-Ökosystem gewährleisten und durch die Technologie neue Potenziale heben.
Regelmäßige Sicherheitsaudits etablieren: Flankierend sollten Sie in regelmäßigen Abständen Sicherheitsaudits durchführen, um sicherzustellen, dass Ihre Schutzmaßnahmen wirken. Nur so können Sie mögliche Schwachstellen frühzeitig erkennen und beheben.
Regelmäßige Back-ups vornehmen: Wichtig sind zudem regelmäßige Back-ups Ihrer IoT-Geräte. Nur so haben Sie im Angriffsfall die Möglichkeit, Ihre Geräte auf einen früheren, nicht infizierten Zustand zurückzusetzen.
Als Unternehmerin oder Unternehmer verantworten Sie die IoT-Sicherheit in Ihrer Firma. Damit haben Sie Einfluss auf die Sicherheit der Daten Ihrer Partner und Kunden.
Die wichtigsten IoT-Schwachstellen in Unternehmen sind mangelnde physische Sicherheit, veraltete Software, unzureichendes Monitoring, fehlende Netzwerksegmentierung sowie eine unzureichende Authentifizierung und schwache Verschlüsselung in IoT-Netzwerken.
Die gängigsten Angriffe sind IoT-Botnets, IoT-Malware, IoT-Ransomware und IoT-DNS-Poisoning.
Optimieren Sie Ihre IoT-Security mit einer starken Passwortpolitik, regelmäßigen Sicherheitsupdates, einer wirkungsvollen Netzwerksegmentierung, effektiven Intrusion-Detection- und Prevention-Systemen sowie einer Belegschaft, die für das Thema IoT-Security sensibilisiert ist.
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Nein, das IoT ist im Grundsatz sicher. Allerdings können IoT-Geräte anfällig für Sicherheitslücken sein. Das hängt von verschiedenen Faktoren ab, etwa der Geräteart, der verwendeten Verschlüsselungstechnologie sowie der Nutzung durch befugte Personen. Je verantwortungsvoller der Umgang mit diesen Komponenten ist, desto sicherer sind sie.
Zum Schutz Ihrer IoT-Geräte sollten Sie Ihr Netzwerk segmentieren und eine starke Passwortpolitik etablieren. Zudem sollten Sie Ihre IoT-Lösungen stets auf dem neuesten Stand halten und sichere Verschlüsselungsprotokolle verwenden. Regelmäßige Updates sowie das kontinuierliche Monitoring von Aktivitäten innerhalb Ihrer IoT-Landschaft sind ebenso ein Muss für den Schutz Ihrer IoT-Umgebung.
Geräte im Internet der Dinge sind nicht per se unsicher. Dennoch ist eine Angriffsfläche gegeben. Das liegt u. a. an der Komplexität und der enormen Anzahl von IoT-Geräten und -Systemen, die miteinander verbunden sind. Deshalb ist es wichtig, dass sich Unternehmen der Risiken bewusst sind und Maßnahmen ergreifen, um die IoT-Sicherheit ihrer Geräte zu erhöhen.
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