24.01.2024
Ein Computervirus ist eine Schadsoftware, die sich über Netzwerke, E-Mails oder Dateiübertragungen selbst weiterverbreiten kann. Ein solches Virus manipuliert, beschädigt oder löscht Daten und kann besonders Unternehmen schädigen. Welche Arten von Computerviren es gibt, was Sie dagegen tun können und wie Sie sich schützen.
Ein Computervirus ist ein schädlicher Programmcode, der sich häufig innerhalb einer zunächst harmlos wirkenden Datei versteckt und sich auf einem befallenen System oder in ungeschützten Netzwerken selbständig vervielfachen oder in besonders kritische Systembereiche eindringen kann. Auf diese Weise infiziert es häufig mehrere Dateien auf einem Computer und springt auch auf andere Geräte über, wenn z. B. infizierte Dateien per E-Mail versendet oder über einen Wechseldatenträger übertragen werden.
Einige Computerviren sind lästig, stellen aber keine große Gefahr dar. Andere hingegen richten bei Cyberangriffen erheblichen Schaden an: Die Programmcodes sind in der Lage, Systemsoftware zu zerstören, wichtige Dateien zu löschen oder die Kontrolle über Geräte zu erlangen. Auch als Ransomware kommen bisweilen Viren zum Einsatz, denn sie können u. a. Unternehmensdaten verschlüsseln. In der Regel wird der Code zum Entschlüsseln im Anschluss von Cyberkriminellen zum Kauf angeboten.
Computerviren sind besonders gefährlich für die unternehmensinterne Sicherheit, gefährden aber auch private Nutzerinnen und Nutzer: Nach einer bevölkerungsrepräsentativen Studie des digitalen Versicherungsmanagers CLARK (in Zusammenarbeit mit YouGov) aus dem Jahr 2022 hatten 10 % der Bundesbürger schon mindestens einmal einen Computervirus auf dem eigenen PC.
Echte Computerviren (im technischen Sinn) bilden heutzutage jedoch nicht die Hauptbedrohung in der Cyberwelt. Sie machen nur rund 10 % aller Schadsoftware-Fälle aus. Trotzdem ist die Gefahr nicht unerheblich: Befallene Systeme können andere Systeme infizieren und sind selbst häufig für eine längere Zeit unbenutzbar.
Die Geschichte der Computerviren ist fast so lang wie die der Computer selbst. Je nach Betrachtungsweise gilt entweder Creeper als der weltweit erste Virus, der im Jahr 1971 zur Demonstration mobiler Anwendungen entwickelt wurde, oder Brain, der 1986 als erster echter Windows-PC-Virus das Licht der Welt erblickte, um zu verhindern, dass Disketten illegal kopiert werden.
Als der erste wirkliche Schädling gilt Vienna, der Ende der 80er-Jahre Daten beschädigte und Dateien zerstörte.
Es gibt verschiedene Arten von Computerviren, die sich vornehmlich dadurch unterscheiden, auf welchem Wege sie den Computer infizieren und wie sie sich vermehren. Zu den wesentlichen gehören:
Boot-Sektor-Viren: Sie zählen zu den ältesten Computerviren überhaupt und nisten sich im Bootsektor (Startbereich) von Festplatten (oder damals Disketten) ein. Dadurch werden sie noch vor dem Laden des eigentlichen Betriebssystems aktiv und können dieses beeinflussen oder umgehen. Diese Viren wurden vor allem in den Jahren der 1980er und 1990er eingesetzt. Heutige Systeme sichern die Bootsektoren sehr effizient und haben dadurch diese Form von Computerviren zurückgedrängt.
Makroviren finden sich in Dateien, die eingebettete Makros enthalten. Vor allem Office-Dokumente, wie z. B. Word- oder Excel-Dateien, sind davon betroffen. Der schadhafte Code wird ausgeführt, sobald Sie oder Ihre Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter die Dateien öffnen und die Ausführung von Makros erlauben bzw. erlaubt haben. Dadurch werden weitere Dateien auf dem Gerät infiziert. Makroviren beschädigen Daten, können Texte unkenntlich machen, Dateien senden oder sogar Festplattenlaufwerke formatieren.
Dateiviren: Sie verbreiten sich meist über kostenlose Software-Downloads, wie z. B. vermeintliche Gratis-PDF-Reader, oder bösartige Werbung, die einen Download bekannter oder von Ihnen gesuchter Software vortäuscht. Mit dem Herunterladen und Anklicken der Datei kann sich der Computervirus an den vorgesehenen Stellen im Rechner einnisten und z. B. Passwörter ausspähen oder weitere Dateien infizieren und sich darüber verbreiten.
E-Mail-Viren: Diese Viren verbreiten sich über E-Mail-Anhänge und können sich nach erfolgter Infektion selbst automatisch an andere Kontakte des Benutzers senden. Sobald der Nutzer den Anhang öffnet, startet die darin enthaltene Schadsoftware ihre Arbeit.
Polymorphe Viren: Diese Viren verändern sich, wenn sie sich replizieren. Gewissermaßen wechseln sie ihr Aussehen, was sie für Antivirenprogramme schwerer erkennbar macht. Solche Viren wurden in der Vergangenheit z. B. als Ransomware eingesetzt.
Darüber hinaus gibt es noch viele weitere Arten von Computerviren. Die Technologie entwickelt sich ständig weiter und neue Bedrohungen tauchen auf. Andere Arten von Malware, die per Definition aber nicht unter die Computerviren fallen, sind z. B. Würmer, Trojaner oder Spyware.
Zunächst einmal gilt: Auf jedem Computer Ihres Unternehmens sollte ein aktueller Virenschutz installiert sein, der schädliche Programmcodes jederzeit aufspüren kann. Hat ein solches Programm einen Virus gefunden, gilt es zunächst herauszufinden, um welche Art von Virus es sich handelt. In der Regel teilt das Antivirenprogramm den Befund und dessen Art mit. In vielen Fällen lassen sich Viren entfernen, ohne dass sie Schaden angerichtet haben oder sich vermehren konnten. Anschließend sollte das System ausführlich auf möglichen Befall überprüft und die IT-Abteilung informiert werden.
Es gibt aber auch Fälle, bei denen der Virus nicht (rechtzeitig) erkannt wurde und sein schädliches Werk bereits begonnen hat. Dies erkennen Sie häufig daran, dass sich plötzlich wie aus dem Nichts Fenster öffnen und wieder schließen, das System nicht mehr oder nicht mehr richtig reagiert und alles in allem das System merkwürdiges und ungewöhnliches Verhalten zeigt.
In einem solchen Fall sollten Sie den Computer umgehend ausschalten. Im schlimmsten Fall kann das bedeuten, die Stromzufuhr aktiv zu unterbrechen oder den Ein-/Aus-Schalter lange zu drücken, bis der Bildschirm schwarz wird. Außerdem sollten Sie den betroffenen Rechner umgehend von verbundenen Geräten, insbesondere Netzwerkanschlüssen, trennen, damit der Virus sich nicht im Hintergrund weiterverbreiten kann.
Von einem Virusbefall betroffene Unternehmen sollten umgehend die IT-Abteilung oder einen externen IT-Dienstleister hinzuziehen, bevor das infizierte Gerät weiterverwendet wird. Denn pauschal ist aufgrund der verschiedenen Virentypen nur schwer zur sagen, wie in Einzelfällen zu handeln ist. In schwerwiegenden Fällen muss das infizierte Gerät formatiert und mittels einer Sicherheitskopie wiederhergestellt oder neu aufgesetzt werden.
Auch wenn nicht sofort klar ist, ob der Virus einen Schaden angerichtet hat, sollten Sie in jedem Fall von einem unabhängigen Gerät aus alle wichtigen Zugangsdaten ändern, um die Passwortsicherheit in Ihrem Unternehmen wiederherzustellen.
Gänzlich ausschließen lässt sich eine Infektion mit einem Computervirus nie. Doch mit den richtigen Maßnahmen können Sie das Risiko deutlich reduzieren. Dabei kommen zwei Ebenen in Betracht: die technische und die menschliche.
Gerade für Unternehmen ist es ratsam, der Cybersecurity einen hohen Stellenwert beizumessen und in gesicherte IT-Systeme zu investieren. Dadurch können viele bereits bekannte und neu auftretende Sicherheitslücken geschlossen werden. In regelmäßigen Abständen sollten Sie zudem ihre Systeme auf Schwachstellen überprüfen. Solche Tests können auch von Drittanbietern durchgeführt werden. Die folgenden Sicherheitsvorkehrungen sollten in Ihrem Unternehmen gegeben sein:
Ein aktueller Virenschutz und andere leistungsstarke Schutztechnologien, wie z. B. Firewalls, der neuesten Generation
Regelmäßige Daten-Backups
Fortlaufend aktualisierte Software und Apps, sobald Updates für diese vorliegen
Schulungen oder Workshops zur Sensibilisierung für alle Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Firma
Computerviren …
sind eine Art von bösartiger Software, die einen Computer infizieren und sich selbst vermehren und verbreiten.
können Endgeräte auf verschiedene Arten infizieren, z. B. über verseuchte E-Mail-Anhänge, bösartige Links oder Software.
können erheblichen Schaden anrichten. Etwa Dateien beschädigen, löschen oder sensible Daten stehlen.
Als Maßnahmen gegen eine Infektion sollten Unternehmen …
Ihre Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter für die Risiken von Computerviren sensibilisieren, z. B. durch regelmäßige Schulungen.
eine aktuelle Antivirensoftware und andere leistungsstarke Schutztechnologien auf den Firmengeräten installieren. Speziell auf Ihr Unternehmen zugeschnittene Lösungen können Sie vor der Infektion mit Computerviren und anderer Malware bewahren.
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Ein Computervirus kann großen Schaden verursachen. Das Schadprogramm ist z. B. in der Lage, Daten zu stehlen, Dateien zu beschädigen, zu zerstören oder zu löschen, es kann die Leistung des infizierten Computers negativ beeinflussen und das Betriebssystem angreifen.
Ein Computervirus schleust sich auf verschiedenen Wegen in andere Computerprogramme ein, verbreitet sich und infiziert dadurch weitere Systeme in Ihrem Unternehmensnetzwerk. Dabei erstellt er Kopien von sich selbst und hängt sich an andere Dateien oder Anwendungen an.
Ein Computervirus kann auf verschiedene Arten auf den PC gelangen. Die gängigsten sind E-Mail-Anhänge, Downloads aus unsicheren Quellen oder das Klicken auf schädliche Links.
Ein Computervirus wird in der Regel von einer oder mehreren Personen unter Ausnutzung von Schwachstellen in Systemen programmiert. Im Anschluss wird der Code häufig in eine Datei, ein Skript oder eine Anwendung eingebettet und z. B. über betrügerische Internetangebote verbreitet.
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