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Die Zukunft von 5G in der Industrie: Ein Gespräch mit Frank Schmidt-Küntzel von O2 Telefónica

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Carlijn Williams: Hallo aus Hannover! Heute bin ich hier mit Frank Schmidt-Küntzel, Business Owner Campus Networks bei O2 Telefónica in Deutschland. Frank, erzählen Sie uns doch etwas mehr über die Partnerschaft zwischen O2 Telefónica und Nokia.

Frank Schmidt-Küntzel: Ja, gerne. Wir haben eine langjährige Partnerschaft mit Nokia, sowohl global innerhalb der Telefónica Gruppe als auch hier in Deutschland. Tatsächlich basiert die Hälfte unseres Netzwerks in Deutschland auf Nokia-Technologie. Diese Partnerschaft besteht also schon seit längerer Zeit. Nun fokussieren wir uns verstärkt darauf, diese Zusammenarbeit im Bereich der privaten Netzwerke weiter auszubauen. Daher haben wir dieses Produkt nun als Teil unseres Portfolios aufgenommen und präsentieren es hier auf der Hannover Messe.

Carlijn Williams: Welche zentralen Anforderungen haben deutsche und internationale Hersteller an 5G? Warum benötigen sie diese Technologie?

Frank Schmidt-Küntzel: Hersteller brauchen 5G, weil sie an einem Punkt der Digitalisierung angekommen sind, an dem WiFi einfach nicht mehr ausreicht. Das betrifft vor allem Themen wie Latenz und Zuverlässigkeit. Gerade in der Industrie ist es essenziell, dass die Netzwerklösungen zuverlässig sind. 5G bietet hier eine industriegerechte Lösung. Besonders spannend ist die Einführung einer kompakteren Version, die auch für kleinere Unternehmen interessant ist. Diese Technologie ermöglicht es uns, auch Einsteigerprojekte oder kleinere Firmen anzusprechen, was sehr wichtig ist, da der Markt für private Netzwerke zwar stark wächst, aber noch nicht riesig ist.

Carlijn Williams: Unsere Untersuchungen zeigen, dass 80 % der frühen Anwender bereits innerhalb von sechs Monaten eine Kapitalrendite sehen. Das Geschäftspotenzial ist also definitiv vorhanden. Wie würden Sie Unternehmen überzeugen, die immer noch an WiFi festhalten wollen? Wie könnte man die Einstiegshürden senken?

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Frank Schmidt-Küntzel: Es ist nicht falsch, WiFi weiter zu nutzen. Es ist nur so, dass man irgendwann Anwendungen erreicht, die eine bestimmte Latenz benötigen, die konstant gehalten werden muss. Um dies zu gewährleisten, braucht man eine zentrale Steuerung, wie sie 5G-Technologie bietet. Ein weiteres wichtiges Thema ist die Zuverlässigkeit bei bewegten Anwendungen. Hier ist WiFi sehr eingeschränkt, während 5G in dieser Hinsicht überlegen ist.

Die Frage ist also eher, wann diese anspruchsvolleren Anwendungen in einem Unternehmen ankommen. Manche Unternehmen brauchen dafür noch Zeit, andere sind bereits so weit.

Carlijn Williams: Es gibt also auch Unternehmen, die sich schon mit der Kombination beider Technologien beschäftigen, richtig?

Frank Schmidt-Küntzel: Absolut. Eine der großen Herausforderungen besteht darin, beide Technologien sinnvoll zu kombinieren. Genau das haben wir hier auch angekündigt: Die Möglichkeit, WiFi und 5G zu kombinieren, um den Übergang schrittweise zu gestalten. Es ist praktisch unmöglich, WiFi-Anwendungen von einem Tag auf den anderen komplett auf 5G umzustellen. Daher ist eine Koexistenz von WiFi und 5G für die meisten Kunden unumgänglich. Diese Kombination haben wir gut etabliert.

Carlijn Williams: Was möchten Sie den Besuchern hier in Hannover als Ihre wichtigste Botschaft mit auf den Weg geben?

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Frank Schmidt-Küntzel: Zunächst einmal: Wir bieten alles, was Unternehmen für Campus-Netzwerke und private 5G-Netze benötigen. Dazu gehören auch Kombinationen aus privaten und öffentlichen Netzwerken, hybride Netzwerke und Network Slicing. Was wir hier zeigen, sind vor allem die Anwendungsfälle, die den Nutzen eines privaten Netzwerks verdeutlichen. Ein Beispiel wäre etwa das Training von neuen oder weniger geschulten Mitarbeitern mittels VR, oder der Einsatz von Expertenunterstützung bei Problemen. Aber das ist nur einer von vielen Anwendungsfällen, die wir hier präsentieren.

Carlijn Williams: Es scheint, als hätten Sie hier eine breite Palette an Anwendungsbeispielen. Vielen Dank, Frank!